Dienstag, 1. Januar 2013

Weihnachten & Silvester

So nach lager Zeit, gibt es mal wieder einen Eintrag von mir, hier aus Island.
Am 17.11 - 18.11 waren Christina und ich in Akureyri, ein bisschen unter Leute kommen, mit 3 anderen Freiwilligen treffen und ein wenig Party machen:)
Allein die Hinfahrt war schon abenteuerlich. Da wir mit Nachbarn (einem Lehrerehepaar, dass auch an der Schule unterrichtet, an der wir arbeiten) mitgefahren sind und diese relativ früh gefahren sind, mussten wir eben um 8.00 Uhr morgens, an einem Samstag, richtung Akureyri fahren.
Auf dem Weg, vor Víkurskarð, einem Pass auf der Strecke vor Akureyri, war kein Auto und die Straße bestand lediglich aus 2 Fahrrillen im knöchel- bis kniehohem Schnee. Mit jedem normalen Auto wäre man nicht weit gekommen, aber wir hatten zum Glück einen Mitsubishi Pajero mit 38'' Bereifung, wie dieser:



Vor Víkurskarð mussten wir jedoch trotzdem anhalten, da dieser gesperrt war und wir erst die Streckeninfo anrufen mussten, um zu erfahren, ob bereits geräumt war, oder sie gerade dabei waren. Nach einer negativen Antwort, sind wir ein Stück zurück zu Bekannten des Ehepaars gefahren, die Christina und ich jedoch nicht kannten. Es gab erst Kaffee und Plätzchen, während wir Fern geschaut haben, hat Petur unser Fahrer ununterbrochen im Internet den Status der Straße abgerufen und die Telefonistinnen der Infohotline über den Straßenzustand genervt:) da er abends in Akureyri in einem Konzert spielen musste. Nachdem wir, von der uns fremden Familie, auch noch ein gutes Mittagessen bekommen haben und Petur schon ganz nervös war, die Straße aber immer noch nicht geräumt war, sind wir trotzdem losgefahren. Bis zum Víkurskarð ging es auch ganz gut, aber oben angekommen, war es ein unvergessliches Abenteuer. Von einem der letzten Vortage, war noch eine Fahrbahn gefräst, sodass wir in einer Art Schneebahn/-tal gefahren sind. Die Schneeberge links und rechts waren zum Teil gut 3m hoch, sodass man aus den seitlichen Fenstern nur weiß gesehen hat. Gleichzeitig hat es aber so stark geschneit und gestürmt, dass man durch den ganzen umherfliegenden Schnee nichteinmal das Ende der Motorhaube erkennen konnte.Und trotzdem sind wir angekommen. Wir mussten die Fenster aufmachen und nach dem Seitenabstand zu den Schneewänden fahren (ca. 15cm).
Den ganzen Sonntag mussten wir dann warten, dass der Pass geräumt wurde, dass wir wieder heimfahren konnten. Das warten, von morgens 10.00 bis abends um 20.00 Uhr war so zäh (langamtig), da wir auch nichts machen konnten, da wir nicht wussten wann genau die Strecke frei werden würde und die Familie, mit der wir mitgefahren sind, dann sofort gefahren ist.

Und dann war auch schon anfang Dezember und Adventszeit. Die  Zeit vergeht so schnell, wenn man überlegt, dass wir nun schon 4 1/2 Monate in Island sind.
Zur Vorweihnachtszeit: generell wird in Island sehr viel für Weihnachten vorbereitet, was soll man auch sonst machen, wenn die Sonne erst um 11 aufgeht und um 3 schon wieder weg ist. Aber um der Dunkelheit zu trotzen, hängt hier jeder Lichterketten in die Fenster und ans Haus und wenn man jetzt durch die Orte fährt, oder übers Land und dann tauchen aus dem Dunkeln die Höfe  auf, erleuchtet von all den Lichtern, dann sieht das so schön aus.

 Am ersten Advent, war hier in Laugar das "Baumentzünden". Dazu hat min sich abends getroffen und mit dem Feuerwehrauto kamen 3 Weihnachtsmänner und haben Musik gemacht, gesungen, getanzt und viel Quatsch gemacht, was hier üblich ist.



Für die Kleinen gab es zum Schluss noch Mandarinen
Anschließend gab es im Restaurant bzw. Imbiss noch Heißen Kakao und süße Stückle.

Ein paar Tage später, haben Christina und Ich mit einer polnischen Familie, die hier im ort wohnt einen Vortrag gehalten, über Weihnachten in unseren Heimatländern. Dafür haben Christina und ich Lebkuchen gebacken. Da es hier aber kein Lebkuchengewürz gibt mussten wir es selber mischen und haben einfach alles auf gut Glück reingeworfen - und er ist richtig gut geworden:)






Da unsere Gastfamilie nach Deutschland geflogen ist und wir so alleine auf dem Hof gewesen wären, haben wir uns entschlossen nach Reykjavik zu fahren und dort Weihnachten und Neujahr mit anderen Freiwilligen zu verbringen.
Am 23. sind wir nach Reykjavik gefahren und haben nichts mehr groß unternommen.
Am 24. haben wir vormittags noch eingekauft. Abends waren wir dann bei der Salvation Army eingeladen. Dort gab es ein 3-Gänge Menü und anschließend wurde um den Weihnachtsbaum getanzt; eine Tradition in Island.





Am 25. waren wir im Westen von Reykjavik ein bisschen frische Luft schnappen, nach all dem Essen:) Dort haben wir die Residenz des Präsidenten besucht - war aber niemand da.



Wie man auf den Bildern erkennen kann sind dort keine Sicherheitssperren oder ähnliches. Wir wollten uns die Kirche, die vor den Häusern steht anschauen und sind danach noch ein bisschen weiter gelaufen. Erst daheim haben wir gemerkt, dass das die Residenz des Präsidenten ist. Aber in Island ist in diesem Bereich alles entspant, Island ist beispielsweise auch das einzige Land weltweit, dass bei Inlandsflügen absolut keine Kontrollen hat. Ist angenehm ohne den ganzen Kontrollkram zu fliegen, viel entspannter.

Anschließend konnten wir am Strand noch einen wunderschönen Sonnenuntergang genießen.







Am selben Abend haben wir noch gemeinsam unser Weihnachtsessen gekocht.
Es gab Rindfleisch, eine Art Kartoffelpüree, Salat, Braten, und auch einige Sachen, bei denen ich nicht weiß und auch nicht beim Essen sagen konnte, was es war.

vLnR: Christina (Österreich), Paulius (Litauen), Snehin (Indien), Hassan (Ghana), Ali (UK)

Am 27. waren wir den ganzen Tag in einer Shopping Mall einkaufen.
Vom 28. - 30. sind Christina und ich nach Solheima, einem Ökö-Dorf mit anthroposophischen Grundsätzen im Süden, inder Nähe von Selfoss gefahren. Dort kennen wir 3 weitere Frewillige, die dort ebenfalls ein EFD machen. Mit ihnen haben wir am 29. eine kleine Sightseeingtour gemacht, zum Geysir, zum Gullfoss, dem alten Bischofsitz in Island und zu einem Krater eines mittlerweile erloschenen Vulkans.











Und dann war auch schon Silvester. Für diesen Abend sind wir mitten in die Innenstadt gelaufen und haben dort auf einem Hügel, auf dem auch die Kirche Hallgrimskirkja steht gestanden und haben das Feuerwerk beobachtet/bestaunt. Anders als bei uns, fängt das Feuerwerk in Reykjavik schon zwischen 23.15 und 23.30 an und geht mindestens bis 00.30 und zwar voll Gas. Nur für eine grobe Vorstellung, die Bewohner Reykjaviks geben 5 mal so viel Geld für Feuerwerk aus, als die Bewohner Londons. Und London ist eine Millionenstadt und Reykjavik hat gute 200.000 Einwohner.
Danach war in Downtown, wo alle Bars und Clubs sind die Hölle los, überall wurde gefeiert, was wir auch getan haben; ins Bett ging es erst um 8 am nächsten morgen.

Gott og farsælt komandi àr! Ein erfolgreiches neues Jahr!

Abschließend gibt es noch ein paar Impressionen von der Fahrt von Akureyri nach Reykjavik.






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